Wieder mit leeren Händen!
Handball – Landesliga: TSV Buchen nach der 25:32 Heimniederlage gegen Rot!
„Heute war kein guter Tag!“, lautete das Resümee nach dem hoffnungsgeladenen Heimspiel gegen den TSV Rot. Dieser sollte für die gebeutelte Landesligamannschaft des TSV Buchen eigentlich die dringend notwendige Entlastung im Abstiegskampf bringen. Stattdessen blieben als Ergebnis nach der erschütternden 25:32 (14:14) Niederlage nur fragende Gesichter und hängende Köpfe im „Hexenkessel“ übrig.
Wie immer war die Stimmung gut, die Buchener Fans, sowie die Gäste mit ihren Fans aus zwei mitgereisten Bussen, hatten die klimatisch unterkühle Sport und Spielhalle schnell auf Betriebstemperatur gebracht. Die Roter Mannschaft war von ihrem Trainer Hartmut Fischer wohl schon vorher heiß gemacht worden, denn von Beginn an präsentierten sie sich entschlossen gegen Buchens Jungspunde. Schon in der ersten Minute musste Torwart Theobald das 0:1 durch einen frühen Siebenmeter hinnehmen. Heiko Stockert und Flo Röckel konnten im Gegenzug die offene Gästedeckung zum Ausgleich und Führung zweimal hintereinander überlisten und zum 1:2 vorlegen.
Danach stellte Fischer seinen Verbund immer besser auf Buchen ein, und es entwickelte sich ein taktisches Schachspiel der Trainer auf dem Handballplatz. Jeder Maßnahme einer Seite begegnete die Gegenpartei mit einer Gegenoffensive. Es entwickelte sich eine gute Landesligapartie mit beiderseitigen Spielanteilen und leichten Vorteilen für die Hausherren. Beim 5:3 hatte Philipp Kraft noch alles im Griff, während die famosen Hexenkesseltrommler den tribüneninternen Trommelcontest bereits haushoch gewonnen hatten. Rot entwickelte sich in dieser Phase zunehmend zu einem äußerst unbequemen und ungemütlichen Gegner, worunter die gesamte Spielkultur erheblich litt. Zeigten die Gäste anfangs ein gefälliges Spiel, waren sie plötzlich nur noch auf harte Zerstörung und Unterbindung jeglichen Buchener Spielaufbaus programmiert. Auch die Schiedsrichter hatten viel Arbeit zu verrichten, wobei man ihrer eigenwilligen Urteilsfindung aber meist nicht folgen konnte.
Als tragischer Held erwies sich der vermisste Boris Schulze, der nach längerer Pause endlich wieder ins Spielgeschehen eingriff. Bereits unmittelbar nach seiner Einwechslung musste er nach einer unglücklichen Abwehraktion den Platz mit der Roten Karte wieder verlassen. Aus dem Zusammenspiel in der Nahdistanz ging für Buchen ab jetzt nichts mehr. Flo Röckel erzielte zum letzten Mal einen 7:7 – Ausgleich, da Rot fast bis an die Mittellinie deckte und die Buchener nicht die Mittel fanden, sie unter Druck zu setzen. Nach schönen, aber selten gewordenen, Varianten von Matze Bundschuh und Stephan Schenk zum 12:13 und 13:13 hielt Buchens Bester, Heiko Stockert, mit dem 14:14 Halbzeitstand weiterhin die Hoffnung auf den Sieg am Leben. Er setzte den Schusswechsel auch im zweiten Durchgang zum 15:14 fort. Ein Heiko Stockert mit 9 Toren reicht in einer Mannschaft aber leider nicht, was in der Folge dramatisch deutlich wurde. Innerhalb von wenigen Minuten hatten die entfesselten Gäste samt dem 15:15 – Ausgleich 7 (!) Tore in Folge bis zum 15:21 vorgelegt. Buchen konsternierte und verlor mangels Alternativen komplett sein Konzept.
Wie heiße Messer durch die Butter glitten die Angriffe der Roter durch die widerstandslose Heimdeckung, die den möglichen Sieg zu diesem Zeitpunkt bereits unwiederbringlich verschleudert hatten. Helmut Kleist warf den Rettungsanker, doch seine Auszeitworte kamen nicht mehr an. Beim 19:28 war der Rückstand bereits auf 9 Zähler angeschwollen. Mit einer fragwürdigen Auszeitunterbrechung machte Rots Bank geschickt die letzten Bemühungen der Hausherrn zunichte und bis zum 25:32 Endstand blieb diesen nur noch Ergebniskosmetik.
Es spielten: Michael Theobald, Fabian Nirmeier, Andreas Stockert (3), Stephan Schenk (1), Matthias Grollmuss, Heiko Stockert (9), Matthias Bundschuh (2/1), Christoph Schmitt (1), Phillip Kraft (4), Robert Michael (1), Florian Röckel (4/1), Sascha Schindelbeck, Michael Henn, Boris Schulze
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