Quo vadis, TV Hemsbach?
Wohin die Reise des TV Hemsbach in dieser Landesligasaison führt ist nach der samstäglichen Leistung gegen den TV Bammental weiterhin offener denn je. Nach einem guten Start verlor man recht schnell den Überblick und musste nach wechselvollem Spiel am Ende den Gästen beim 26:32 (14:16) ihren ersten Saisonsieg in fremder Halle überlassen, der auch in dieser Höhe verdient war. Der TVH verharrt mit deutlichem Rückstand auf einem Abstiegsplatz und wird es schwer haben, das rettende Ufer zu erreichen.
Mit dynamischen und schnellen Angriffsspiel begannen die Gastgeber und konnten bis zum 4:4 immer ein Tor vorlegen, bevor die Gäste jeweils ausgleichen konnten. In dieser Phase deutete sich bereits an, dass die Abwehr gegen die sicher agierenden Gäste und deren Rückraumschützen nicht die erforderlichen Mittel hatte, Peitz und Co. entscheidend zu stören. Und wenn dies gelang, kam immer noch das Anspiel zum Kreis oder auf die Außen, die dann erfolgreich abschließen konnten oder einen 7-Meter zugesprochen bekamen. Anders sah es beim TVH aus, der in der Folgezeit durch eine Fülle fehlerhafter Aktionen bis zur 25. Minute mit 10:15 im Rückstand gerieten, verschossene 7-Meter-Strafwürfe, Zeitstrafen, überhastete Torwürfe und unkontrollierte Gegenstöße waren ausschlaggebend für den Rückstand, selbst in Überzahl kassierte man ein Gegentor. Aber durch erfolgreiche Einzelaktionen konnte binnen 4 Minuten der Anschluss beim 14:15 wieder hergestellt werden, bevor den Gästen das sechszehnte Tor zum Pausenstand gelang.
Die Halbzeitansprache von Trainer Michael Sahm war dann in der 31. Minute schon überholt, denn statt das neu geordneten Spielsystems für Halbzeit zwei umzusetzen begann die Mannschaft mit einem Ballverlust und Fabian Gantner wurde für die Unterbindung des Gegenstoßes mit einer roten Karte bestraft, die zumindest zweifelhaft war. Die Ordnung ging erneut verloren, aber es wurde zumindest gekämpft und so hielt sich der Rückstand mit 2-3 Toren zunächst in Grenzen und die Hoffnung auf einen Punkterfolg blieb am Leben. Zu diesem Zeitpunkt war es Florian Meffert, der mit mehreren sehenswerten Toren das Hoffnungsfünkchen aufrecht erhielt. Mannschaftlich fehlte aber jede Einstellung, in Angriff und Abwehr gleichermaßen war keine Ordnung mehr zu erkennen. Nach dem 22:27 Rückstand in der 47. Minute konnte man ein Debakel erahnen, aber wie in Halbzeit eins kamen die Hemsbacher durch feine Einzelleistungen von Daniel Herzog, Manuel Kümpel und Johannes Palm wieder zurück ins Spiel und hatten beim 26:27 sogar die Chance auf den Ausgleich, der allerdings in freier Wurfposition vergeben wurde. Was folgte waren Fehlpässe, Pfosten- und Lattentreffer und der Gast schlug daraus Kapital und zog bis zum 26:32 Endstand eiskalt davon.
Als Fazit muss man erkennen, dass der jungen Mannschaft ein Leader fehlt, der in entscheidenden Phasen die Nerven behält und auf dem Feld für die Vorgaben der Trainer Verantwortung übernimmt. Auch die Torhüter konnten hinter einer zugegebenermaßen indisponierten Abwehr keine Akzente setzen, die dadurch fehlenden „leichten“ Tore waren erneut Mangelware, dazu kam das Manko der vergebenen Gelegenheiten. Der TV Bammental hat nun ein gutes Polster gegen den Abstieg geschaffen, der TV Hemsbach geht schweren Zeiten entgegen und muss sich gewaltig steigern, soll der schwere Gang in die Kreisliga verhindert werden. Nur mit einer geschlossenen Mannschaft ist dies noch denkbar; die Leistung Einzelner kann hier nicht zählen. Eine schwere Aufgabe für das Trainerduo Michael Sahm und Volker Gölz. ee
TVH: Wolf, Fritsche; Wiegand (3), Herzog (3/2), Wiltz, Palm (5), Gantner (3/1), Mäffert (5), Dambel, Zschätzsch, Kümpel (3), Scheidel (3), Heide (1/1)
Quelle: Homepage TV Hemsbach
|