TAUBER-FRANKEN-HALLE KÖNIGSHOFEN: Nach der peinlichen Spielabsage vom Samstagabend will das Bauamt mit einem Provisorium einen weiteren Wassereinbruch verhindern
Die Suche nach dem Leck ist nicht einfach
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Schreiner
KÖNIGSHOFEN. Weit und breit kein Tropfen mehr, alles trocken. Hätte die HG Königshofen/Sachsenflur am gestrigen Montag im Handball-Derby den TV Hardheim empfangen, wäre das Spiel nicht abgesagt worden. Der Boden der Tauber-Franken-Halle präsentierte sich in einwandfreiem sauberen und vor allem "wasserlosen" Zustand. "Genau das ist unser Problem", hieß es dann gestern auch bei den Verantwortlichen im Bauamt der Stadt Lauda-Königshofen, zwei Tage nach dem Ausfall der von rund 500 Zuschauern mit Spannung erwarteten Partie. "Es regnet nicht immer durch das Dach und deswegen ist eine genaue Lokalisierung des Lecks auch nicht möglich." Allerdings soll nun rasch ein Provisorium gebaut werden, um zumindest keine weiteren Absagen von Sportveranstaltungen mehr zu riskieren.
Stadtbaumeister Tobias Blessing und Architekt Frank Kaiser vom Bauamt kennen das Problem mit dem undichten Hallendach in Königshofen schon seit langem. "Eigentlich ist es seit dem Bau 1968 nicht richtig dicht", so Kaiser im Gespräch mit den FN. Sämtliche Anstrengungen, die Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen, sind aber bisher gescheitert. "Haben wir ein Loch zu, haben wir ein paar Wochen später an anderer Stelle erneut das Problem", beschreibt Kaiser die Situation.
1992 wurde das Dach aus Gasbeton zwar neu verkleidet und ein Teil auch wegen der Belichtung durch Plexiglasplatten ausgetauscht, doch damit haben sich an den Stößen neue Fehlerquellen ergeben. "Da sich das Wasser in dem abgerundeten Kuppeldach seinen Weg sucht, können wir den genauen Leckpunkt nicht exakt lokalisieren.", ergänzt Kaiser. "Wir fragen uns jedes Mal nach so einem Wassereinbruch: Wo kommt das Wasser rein?". Einig war er sich gestern mit Stadtbaumeister Blessing aber, dass es jedoch nicht sein dürfe, dass Sportveranstaltungen darunter leiden. "Es ist aus Sicht der Unfallverhütung völlig richtig gewesen, das Spiel in dem Hallenzustand vom Samstagabend nicht anzupfeifen", haben sie vollstes Verständnis für die Entscheidung der Schiedsrichter sowie der beiden Trainer.
Allerdings müssen sie jetzt handeln. Denn eine Spielabsage hat es deswegen nun erst einmal gegeben, doch hat der Badische Handballverband der heimischen HG Königshofen/Sachsenflur aufgrund der Absage eine "gelb-rote Karte" gezeigt, was einer Verwarnung gleichkommt. Zwar sind damit noch keine Kosten verbunden, doch im Wiederholungsfall ist mit Punktabzug, Wertung wie eine Niederlage und Übernahme der Fahrtkosten des Gegners zu rechnen. "Das will natürlich niemand", ist sich Stadtbaumeister Tobias Blessing auch der Verantwortung der Stadt für die sporttreibenden Vereine bewusst. "Wir werden deshalb nun eine Alurinne entlang der sichtbaren Wassernasen am Dach anbringen, um den eindringenden Regen aufzufangen und seitlich über Rohre abzuleiten", verweist Frank Kaiser auf eine Maßnahme, die allerdings nur ein erstes Provisorum bleiben könne. "Nachdem im Moment bereits die sanitären Anlagen in der Halle komplett saniert werden, müssen wir uns mittelfristig an eine Generalsanierung der Tauber-Franken-Halle machen, zumal der Schaden am Dach nun anscheinend größer geworden ist."
Bleibt also zu hoffen, dass es bei den nächsten Heimpartien der HG entweder nicht regnet oder zumindest das Provisorium, das in den nächsten Tagen angefertigt werden soll, während der zweimal 30 Minuten den Regen abfängt. Übrigens, als eine "Blamage für die Sportstadt", wie es nach der Spielabsage die Runde machte, wollen die Verantwortlichen bei der Stadtverwaltung den Spielausfall nicht bewerten. "Dieses Problem haben viele Sporthallen landauf landab. Da steht Lauda-Königshofen nicht alleine da."
Dienstag, 06.11.2012
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