Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Das Landesliga-Derby wird wieder viele Zuschauer in die Walter-Hohmann-Sporthalle locken / Becker sieht „keinen Favoriten“

HG kommt mit Selbstvertrauen nach Hardheim
Von unseren Mitarbeitern Heike Heise und Klaus Narloch

Die Handballfans der Region fiebern dem 20. Spieltag in der Handball-Landesliga Nord entgegen, denn dabei kommt es wieder zum Aufeinandertreffen zwischen dem TV Hardheim und der HG Königshofen/Sachsenflur, den aktuell besten Teams der Region.

Tabellenzweiter trifft auf den Tabellensiebten, so ist die Konstellation rein statistisch betrachtet vor dem Aufeinandertreffen der beiden Teams, die sich am Samstagabend ab 19.30 Uhr in der Walter-Hohmann Halle in Hardheim gegenüberstehen. Doch in dieser Partie liegen Emotionen und jede Menge Prestige. Entsprechend groß ist die Vorfreude bei Spielern, Trainern und Fans auf dieses Derby. Für ausreichend Gesprächsstoff sorgte schon im Hinspiel die außergewöhnlich Spielabsage, als die angesetzte Partie wegen des undichten Hallendaches in der Tauber-Franken Halle kurzfristig ausfallen musste, nachdem immer wieder Regenwasser auf das Hallenparkett tropfte. Das Derby fand mit einigen Tagen Verspätung statt und dabei behielt der TVH mit 27:25 die Oberhand.

Mit einer Serie von drei gewonnenen Spielen reist die HG Königshofen/Sachsenflur mit breiter Brust nach Hardheim und rechnet sich durchaus Chancen aus dort was mitzunehmen. Die Erfolge gegen Edingen, Ketsch und zuletzt gegen Leutershausen II haben das Selbstbewusstsein der Spieler enorm gefördert und die möchten ihre stolze Bilanz gerne fortsetzen. Während sich die Gäste nach ihren jüngsten Erfolgen einen Mittelfeldplatz gesichert haben peilt der TVH weiterhin die Meisterschaft an. Nach ihrem Ausrutscher vom vergangenen Sonntag in Plankstadt musste die Mannschaft von Trainer Bernd Becker die Tabellenführung erst einmal dem TSV Rot überlassen. Mit nur einem Punkt Rückstand hat der TVH allerdings weiterhin beste Chancen, die Spitzenposition wieder zu übernehmen, da der TSV Rot am Sonntag ebenfalls ein schweres Spiel in Leutershausen hat. Einen weiteren Ausrutscher darf sich der TV Hardheim allerdings nicht mehr erlauben, sonst könnte sogar wieder der Polizeisportverein Heidelberg der lachende Dritte sein, der sich am Sonntag in eigener Halle mit der Favoritenschreck Plankstadt auseinandersetzen muss.

"Es gibt keinen Favoriten"

"Das Derby ist sicherlich kein normales Spiel und schon deshalb gibt es für mich auch keinen Favoriten", äußert sich Hardheims Trainer Bernd Becker vor der brisanten Partie. "Die Emotionen zurückhalten und Ruhe bewahren", mit diesem Rezept möchte Hardheims Coach die Partie angehen und dieses Konzept ist auch im Hinspiel bestens aufgegangen als sich beide Mannschaften in einem äußerst fairen Treffen gegenüber standen. Bernd Becker musste in letzter Zeit immer wieder verletzte Spieler ersetzen. Rechtzeitig zum Derby hat sich das Lazarett allerdings wieder etwas gelichtet, wenn auch einige Spieler nach wie vor mit kleineren Blessuren in die Begegnung gehen. Beim neuerlichen Aufeinandertreffen der beiden Teams wird allerdings wieder jeder Spieler auf die Zähne beißen und zumindest für 60 Minuten seinen Schmerz unterdrücken. In eigener Halle ist der Tabellenzweite nach wie vor noch ungeschlagen und diese stolze Serie soll nach Möglichkeit auch noch nach dem Derby Bestand haben. Für die Messestädter heißt es: Revanche für die Niederlage im Hinspiel. Das Spiel musste wegen Wassereinbruch durchs Hallendach zwar verschoben werden, doch damit ist am Samstag in der Hardheimer Halle nicht zu rechnen. Eher damit, dass Hardheim alles daransetzen wird, vor eigenem Publikum einen Sieg zu holen.

Wichtig ist für die HG Königshofen/Sachsenflur, das Spiel anzunehmen, emotional sich nicht beeinflussen zu lassen (was in der Vergangenheit ja auch schon des öfteren passierte), die Nerven zu behalten, und dass alle HG-Spieler an Bord sind. Der Aufwind aus den letzten drei Spielen wird der HG den entsprechenden Rückhalt liefern. Heiko Maag, Trainer der HG, sagt: "Die Mannschaft ist heiß auf das Derby gegen Hardheim und möchte sich für die Hinspielniederlage revanchieren. Natürlich ist Hardheim aufgrund der Tabellensituation und der individuellen Stärke der Favorit in diesem Duell, aber wenn mein Team seinen Mannschaftsgeist und die Abwehrstärke in die Wagschale legt, können wir auch in Hardheim bestehen, zumal wir in den letzten drei Spielen gezeigt haben, was möglich ist, wenn jeder eine 100-prozentige Leistung abruft. Unser Prunkstück ist die Abwehr vor den starken Torhütern. Wenn wir die Verletzungsprobleme bis Samstag in den Griff bekommen, könnte es ein Duell auf Augenhöhe werden."
© Fränkische Nachrichten, Freitag, 01.03.2013