Die „TBG-Aktie“ erzielt erneuten Kursgewinn
Badenligist Reilingen besiegt den Dritten TV Friedrichsfeld zu Hause mit 29:28 (14:17)
Nein, die Mannschaft des Turnerbundes ist nicht plötzlich in ein börsennotiertes Unternehmen umgewandelt worden, und auch die wenig begehrte „rote Laterne“ leuchtet weiterhin beim Team von Branko Dojcak. Aber neuerdings mischen sich in dieses fahle Licht wieder einige Hoffnungs-Strahlen, wie beispielsweise am Sonntagabend, als gegen den Tabellendritten TV Friedrichsfeld in der Mannherz-Halle nach einem 14:17-Pausenrückstand am Ende ein verdienter 29:28-Erfolg von der Anzeigetafel blinkte.
Im sechsten Vergleich mit den Mannheimern in Landes- und Badenliga kam die TBG-Sieben zu ihren ersten Punkten überhaupt, nachdem sie schon im Hinspiel eine starke Vorstellung geboten hatten, im Finale dann aber kläglich gescheitert waren. Aus einem 24:21-Vorsprung war damals innerhalb von fünf Minuten eine 24:26-Niederlage geworden. Diesmal blieb jener ominöse Spielstand von 24:21 ohne Negativ-Folgen, den Reilingens Spielmacher Andreas Rausch in der 47. Minute mit dem sechsten seiner insgesamt acht Treffer erzielte. Im vierten Spiel nach der Rückkehr aus seiner – im doppelten Sinne – schmerzhaft langen Verletzungs-Pause agierte der 22-jährige Antreiber in annähernder Bestform und bewies einmal mehr seinen großen Wert für das Turnerbund-Ensemble. Stimmt die Balance im Kader, wächst offenbar die Begeisterung für das gemeinsame Projekt und mit neuem Selbstvertrauen schwingen sich weitere Akteure zu großer Form auf. Zu beobachten war dies erneut bei Linksaußen Dominik Zöller, der mit zehn Treffern zum Top-Torjäger der Partie wurde. Erfreulich aber auch die Quote von Rechtsaußen Christian Decker, der in der Vergangenheit mit Formschwankungen kämpfte, diesmal jedoch fünf wichtige Zähler beisteuerte.
Es gab jedoch nicht nur Licht zu sehen gegen den vom Verletzungspech verfolgten Titelkandidaten aus Friedrichsfeld, der sein großes Potential über weiter Strecken der Partie nur andeutungsweise umsetzen konnte. Im ersten Durchgang führten die Hausherren schon mit 13:10 (22.), ehe sie sich bis zum Gang in die Kabinen eine kaum erklärliche 1:7-Serie einhandelten, die jeglicher Vorfreude einen herben Dämpfer versetzte. „In dieser Phase haben wir es nach Wiederanpfiff versäumt, weiter nachzulegen“, haderte Ex-Nationalspieler Frank Schmitt hinterher nicht nur mit den fehlenden Wechselmöglichkeiten, die ihn selbst zu ungewollt langen Einsätzen zwingen; auch die seinen Jungs scheinbar verloren gegangene Leichtigkeit der Vorrunde beschäftigte den 43-jährigen Spielertrainer im Rückblick. Nach dem TBG-Maximal-Vorteil von 26:22 (55.) suchten die Gäste zwar den offenen Schlagabtausch und kamen nochmal heran, schafften aber die Wende nicht mehr. Freuen durfte sich hingegen der slowakische Alt-Internationale auf dem Reilinger Kommandostand: „Das hat richtig Spaß gemacht, so ein am Ende hart umkämpftes Spiel zu gewinnen. Man hat heute gesehen, dass wir in unserer derzeitigen Verfassung doch kein völlig chancenloser Abstiegskandidat sind“, blickte Dojcak angesichts verringerter Abstände zum rettenden Ufer einem vielleicht unerwartet spannenden Saison-Endspurt entgegen. TBG: Eberwein, Schleyer, Weick; T. Haffner, Schneider (2), Rausch (8), Müller (1), Schifferdecker, C. Bikowski (3), Decker (5), Sand, Zöller (10/2), M. Haffner, Krüger.
TVF: Sturm, Eichhorn; Blanke (4), Schmitt (1), Preißendörfer, Dauncke (1), Lippe (4), Skasik (2), Salmen (7/5), Erny (3), Urban, Stahl, Embach (6). Spielverlauf: 1:0, 4:2, 5:5, 8:5, 9:8, 13:10, 14:17 (Hz) 16:17, 19:18, 21:21, 24:21, 26:22, 29:26, 29:28.
Strafwürfe: 3/2 - 6/5 / Zeitstrafen: 3 – 2 / Disqualifikation: 0
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